- Die blauen Metallsammelcontainer gehen in Pension!
- Die Entsorgung von Altmetall ist weiterhin in den Wertstoffzentren (WSZ) kostenlos möglich.
- Getränkedosen fallen ab 2025 unter die Einwegpfand-Regelung und müssen dann, ebenso wie Plastikgetränkeverpackungen zwischen 0,1 und 3l, beim Handel retourniert werden.
- Jede andere Handelsverpackung, außer Glas und Papier, darf in die gelbe Tonne.
GVU erklärt warum
Auch in der Abfallwirtschaft gibt es Entwicklungen. Als 1991 die – damals noch grauen – Behälter für die Sammlung von Verpackungsmetall eingeführt wurden, war das ein notwendiger Schritt um Wertstoffe nicht mit dem Restmüll deponieren zu müssen. Seither hat sich viel verändert.
Bis Anfang der 90er Jahre wurde der Großteil der Wertstoffe noch wegen der fehlenden Mülltrennung mit dem Restmüll deponiert. Das sorgte einerseits für überfüllte Deponien und andererseits gingen wertvolle Rohstoffe verloren. Neben Altpapier, Gelber Tonne und Altglas wurden auch Behälter mit grauem Deckel eingeführt, in denen die gut recycelbaren Metallverpackungen gesammelt wurden.
Die Tonnen für Altglas und Metallverpackungen waren in Altstoff-Sammelinseln in einem rel. dichten Netz organisiert um möglichst nah an den Haushalten zu sein. Durch diese Dichte und die zu geringe Sammelquote wurde das System allerdings unwirtschaftlich, weshalb es 2007 neu organisiert wurde. Von einem Schütt-System, bei dem der Tonneninhalt ins Müllfahrzeug gekippt wird, wurde zu einem Hub-System gewechselt, bei dem die Entleerung mittels Kranwagen erfolgt. Im Zuge der Umstellung wurde die Farbe der Metallverpackungs-Container auf das im restlichen Österreich verwendete Blau angepasst.
Auch bei der Gelben Tonne gab es in NÖ Verbesserungspotential. Ab 2006 wurde die Art der Sammlung von jedem Bezirk selbst festgelegt, was leider in der Praxis zu einer schwierigen Kommunikation der Mülltrennung geführt hat. Mit 2023 hat man sich in NÖ dazu entschlossen, die Sammlung wieder zu vereinheitlichen. Als Lösung wurde die gemeinsame Sammlung jeglicher Verpackung aus Kunststoff, Metall und weiteren, eher exotischen, Verpackungsstoffen wie Holz und Porzellan festgelegt. Lediglich Verpackungen aus Papier (rote Tonne) und Glas werden noch separat gesammelt.
Für Viele stellt das Einwerfen von Dosen und Kapseln aus Metall eine gewisse mentale Hürde dar, da sich die bisherige reine Kunststoffverpackungs-Sammlung gut etabliert hat und der Schritt zur gemeinsamen Sammlung nicht ganz nachvollziehbar war. Was jedoch kaum jemand weiß: Schon bisher wurde in einzelnen Bezirken so gesammelt und auch die Wertstoffe die in den Gelben Tonnen im Bezirk gesammelt wurden, wurden im selben Sortierwerk weiterverarbeitet. Für den Recyclingprozess ist die Zusammenlegung daher kein Problem, dafür erleichtert sich die Regel für die Mülltrennung:
Jede Handelsverpackung – außer Glas und Papier – darf in die Gelbe Tonne.
Bis 2023 wurden im Bezirk Melk jährlich pro Einwohner 4,3 kg Metallverpackungen gesammelt. Das entspricht ~ 75 Litern, was bei einem 5-köpfigen Haushalt ein Volumen von 375 Litern im Jahr ergibt. Deshalb wurde beschlossen von jährlich 9 auf 13 Entleerungen der Gelben Tonne aufzustocken um genug Platz für die Entsorgung zu bieten, was ein zusätzliches Volumen von 960 l ergibt. Ob diese Aufstockung auch nach der Einführung des Einwegpfandes weiter bestehen bleibt, wird kommendes Jahr evaluiert und letztendlich vom Verpackungssystem ARA für den Bezirk Melk festgelegt.
Die Blauen Container wurden nach der Umstellung daher obsolet. Im Bezirk Melk wollte man diese Behälter umrüsten und als zusätzliches Angebot für die Bevölkerung erhalten. Letztendlich musste man feststellen, dass die blauen Container nicht in diesem Sinne angenommen hat. Viele Fehlwürfe, Ablagerungen verschiedenster Art und andere Probleme machen die Weiterführung des Sammelsystems unwirtschaftlich. Mit Jahresende werden die Behälter deshalb sukzessive abgezogen und verwertet. Metallverpackungen wie Tierfutterbehälter, Konservendosen, Flaschenverschlüsse, etc. gehören als Verpackung in die Gelbe Tonne geworfen, Gebrauchsgegenstände aus Metall wie z.B. Werkzeug, Geschirr, Besteck, Schrauben, etc. können wie gewohnt auch in den 10 Wertstoffzentren (WSZ) abgegeben werden.
Vorsicht gilt ab 2025 aber bei Getränkepackungen! Getränkedosen fallen wie alle Getränkepackungen zwischen 0,1 l und 3 l in die Einwegpfand-Verordnung und gehören zurück zum Fachhandel gebracht, wo man bei der Rückgabe die 25 Cent retour bekommt. Zerdrücken darf man sie aber dafür nicht, da die Automaten sonst die Dosen nicht mehr erkennen können und die Rücknahme verweigern.